Esel

„Eselsgeduld ist Medizin in einer schnelllebigen
Zeit der flüchtigen Bilder, der hektischen Termine,
wechselnden Interessen und Beschäftigungen.
Ein Esel kennt kein Burn-Out!“

(Werner Hügel)

 

 

Unsere beiden Esel-Wallache LEO (links) und MOSES (rechts) sind Therapie- und Arbeitstiere, die in „Natural Horsemanship“ ausgebildet werden.

Sie werden geritten, als Packesel geführt, und einspännig gefahren.

Beide Esel sind verlässlich im Umgang mit impulsiven und hyperaktiven Kindern, d.h. sie sind gut einzuschätzen, strahlen Ruhe und Gelassenheit aus, sind den Menschen positiv zugewandt.

Zudem sind sie trittsicher und umsichtig.

Esel haben die Seele direkt unter dem Fell: sie sind sensibel, neugierig, wachsam und präsent.

 
Warum ESEL ?
Esel sind sehr spezielle Tiere. Um sie zu verstehen sollte man ihre genetische Herkunft kennen:

Karges Gebirgsland und Felswüsten sind ihre Heimat. Sie bewegen sich äusserst sicher und sehr bedacht. Mit ihren ausgeprägten Sinnesorganen (Ohren, Augen, Nase) nehmen sie einen möglichen Feind schon in etlichen Kilometern Entfernung war. Sie ergreifen nicht die Flucht, sondern verstecken sich, beobachten ununterbrochen und überlegen sich einen Ausweg.
Diese Fähigkeit, stehen zu bleiben, eine Gefahr abzuschätzen und sich Überlebensstrategien auszudenken, wann immer sie etwas Neues entdecken (z.B. Briefkasten, Sonnenschirm, Baustelle, Flugzeug, Kinderwagen, Fahrrad, Fastnachtskostüm.....), macht häufig den Anschein von einem sturen Esel.

Esel sind intelligent - was den Umgang für manchen Eselhalter erschwert: sie können reversibel denken. Das zeigt sich z.B. beim Gehen in unbekanntem Gelände oder auf unsicherem Untergrund.
Ein Esel überlegt sich: „Wenn ich da rüber gehe, komm ich da auch jemals wieder heil zurück...?" Davon leitet sich der Begriff "Eselsbrücke" ab.

Weitere wichtige Charaktereigenschaften des Esels sind:

Er lässt sich nicht zwingen, weder mit Druck, noch mit Ziehen. Wenn ich von einem Esel etwas verlange, dann kann ich ihn nur überzeugen. Er lässt sich nicht kommandieren.

Für die Kinder bedeutet das: „Wenn ich ein natürliches Selbstvertrauen habe und auch ausstrahle, dann wird mir der Esel - ohne zu zögern – folgen.“
So zeigen unsere Esel genau an, ob ein Kind eine natürliche Autorität besitzt, oder ob es so tut als ob.

 
Der Esel lehrt uns:
Vorsicht, Sicherheit, Umsicht, Bedächtigkeit, soziales Miteinander, Vertrauen, Belastbarkeit, Ausdauer, Eselsgeduld, Verlässlichkeit und Berechenbarkeit.

 Eine kleine Geschichte soll das Denkvermögen der Esel illustrieren:

Ein Schäfer der auf dem San Bernardino/Schweiz 4000 Schafe zu hüten hat, schickt alle 14 Tage seine 4 Esel alleine runter in den Ort Hinterrhein. Dort werden ihre Baumwollsäcke mit Salz beladen. Danach gehen sie den bekannten ausgetretenen Pfad wieder hoch zu den Schafen (ohne Begleitperson).

Dummerweise ist der Leitesel am Bach ausgerutscht und hineingefallen. Er blieb liegen und konnte nicht mehr aufstehen. Erst als das Salz im Sack durch das Wasser sich aufgelöst hatte, ging er weiter.

Nach der nächsten Einkaufstour legte sich das Tier wieder an der gleichen Stelle freiwillig in den Bach, um später „erleichtert“ seinen Weg fortzusetzen. Eigentlich sind Esel extrem wasserscheu!

Der Schäfer musste einen Trick anwenden, um dem Esel diese Marotte abzugewöhnen:

Er hat ihn das nächste Mal mit Stofftüchern und Schafwolle beladen lassen, mit dem Ergebnis, dass die Last nach dem Bad schwerer war als zuvor. Das Langohr hat sich danach nie wieder ins Wasser gelegt.

Diese wahre Begebenheit soll zeigen, auf welche Weise ein Esel den Menschen fordern kann.